1931 gilt als Gründungsjahr des FC St. Pauls, wobei bereits vorher vereinzelt dem runden Leder nachgejagt wurde. Damit gehört der FC St. Pauls zu den ältesten Sportvereinen Südtirols. Was zu jener Zeit mehr ungewöhnlich war: die erste Präsidentin des Vereins war eine Frau: Anna Unterhofer
1947 Sepp Donà kehrt aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück und lässt seine Karriere beim FC Steinegger Bozen ausklingen. Wer war er und was war geschehen? Sepp Donà war wohl der beste Paulsner Fußballer der Vorkriegsjahre. Mit 19 wurde er von der deutschen Wehrmacht eingezogen und aufgrund seiner herausragenden Fähigkeiten als beidfüßiger Stürmer in verschiedene Auswahlmannschaften einberufen. Mit den Sudetendeutschen wurde er Protektoratsmeister und kam dabei mit herausragenden Fußballtrainern wie den Weltmeistertrainern Sepp Herberger und Helmut Schön in Kontakt. Sepps Sohn Walter sollte nahtlos in die Fußstapfen des Vaters treten.
1946 Am 20. Februar wurde der FC St. Pauls unter der Führung von Hermann Weinreich im Gasthaus Mondschein wiedergegründet. Nach Jahren voller Angst und Not hatte nicht jeder im Dorf Verständnis für Sport und Spiel. Trotzdem ließen sich Weinreich und Freunde nicht aufhalten und wiederbelebten den Verein nachdem die Tätigkeit wegen des 2. Weltkriegs stillgelegt werden musste.
1947 Der Morktplotz wird Fußball. Nach der Wiedergründung war Fußball nicht gern gesehen und somit wollten die Obrigkeiten von einer Wiedererrichtung eines Fußballplatzes nichts wissen. Das Drusus-Stadion in Bozen war die Ausweichstätte bis 1947 der Morktplotz mitten im Dorf, einst Kartoffel- und Getreideacker fürs Altersheim, gewalzt und spielfertig gemacht wurde.
1950 Der FC St. Pauls erreicht den 1. Platz, punktegleich mit den Fußballern aus Meran. Es folgte ein Entscheidungsspiel und das ging, trotz Führung mit 1:2 verloren. Die Mannschaft reiste damals mit Lastwagen zu Auswärtsspielen und wenn Platz war fuhr die Jugend des Dorfes mit.
1952 Auf dem Morktplotz, Heimstätte des jungen FC St. Pauls, wird eine neue Grundschule gebaut und deshalb müssen die Fußballer weichen. Es bleibt ein kleiner Fußball-Platz, dem lange danach eine große Zukunft beschieden sein sollte. Aber vorerst sind die Paulsner Fußballer ohne Spielfeld. Seit 1952 ist die Sportzone Rungg Heimspielort für den FC St. Pauls. Ursprünglich war eine Anlage auf der Gand vorgesehen, letztlich war dieser Standort aber ungeeignet.
1953 Eine Tradition der ersten Stunde: seit 1953 geht wird die Saison mit einer Auslandsreise beendet. Ende der 1950er-Jahre ging es nach Berchtesgaden, danach waren die Ziele Augsburg, Velden, Achensee, Mondsee, Starnberg oder Zillertal, nach der Jahrtausendwende ging es in die europäischen Party-Metropolen. Ziel heute wie damals: zum einen eine Entschädigung für die entbehrungsreiche Saison, zum anderen aber vor allem das Feiern der Freundschaft und Gemeinschaft.
1962 Am 24. Juli kam der amtierende Präsident Hermann Weinreich tragisch ums Leben. Die Hergänge beim Verkehrsunfall waren sehr mysteriös, Unfall- und Krankenbericht wurden beschlagnahmt und sind bis heute nicht einsehbar. Als Anerkennung für seine Verdienste für das Dorf und seinen Einsatz für den Verein wurde die Sportanlage auf der Unterrainer-Straße in ehrendem Gedanken nach Hermann Weinreich benannt.
1963 Die tragischen Ereignisse um den bisherigen Präsidenten verlangten die Wahl eines Nachfolgers. Walter Rautscher wurde 1963 Präsident des FC St. Pauls und führte den Verein bis 1975.
1966/67 Es war der bis dahin größte Erfolg der Paulsner Vereinsgeschichte: 1967 holte der FC St. Pauls den Kreismeistertitel und danach den Landesmeistertitel. Erst das Finale um den Regionalmeistertitel in Pietramurata ging verloren (2:3 gegen Rinascita Levico).
1970 Mit den 1970er Jahren wird in St. Pauls der Jugendfußball belegt. Die Pioniere Konrad Dissertori und Armin Weinreich boten eine geregelte Fußball-Ausbildung an, die bei der Jugend des Dorfes großen Anklang fand. Es sollte der Anfang etwas Großen sein.
1973/74 Endlich in die 1. Amateurliga! Im Entscheidungsspiel noch knapp in der Verlängerung gescheitert, reichte dann aber der 2. Platz nach Einführung der Aufstiegsliga um die höhere Spielklasse zu erreichen, gleichbeutend mit dem Aufstieg in die heutige Landesliag.
1975/76 Bereits in der zweiten Saison in der 1. Amateurliga gelang ein weiterer Aufstieg und es ging in die höchste regionale Spielklasse, heute Oberliga.
1975 Walter Plunger tritt das Präsidentenamt an – und es hat einen guten Grund, warum er nicht länger in diesem Amt bleibt, denn er strebt nach höheren Aufgaben: Nach 15 Jahren als Vize wird Walter Plunger 1987 Obmann des VSS und übt dieses Amt bis 1994 aus.
1975 Die Raiffeisenkasse Überetsch und den FC St. Pauls verbindet eine unzertrennliche Partnerschaft. Die Bank wurde als 1972 als Genossenschaft gegründet und der erste Obmann war der unvergessene Pionier Arnold Plunger. Die Bank trug am Beginn den Namen Raiffeisenkasse St.Pauls/Eppan. Der erste Bankschalter eröffnete in St. Pauls und erst danach folgten die Geschäftsstellen in den anderen Dörfern der Gemeinden Eppan und Kaltern. 1977 wurde die Bank in Raiffeisenkasse Überetsch umbenannt. Seit 1975 ist die Bank Hauptsponsor des FC St. Pauls.
1979 Ein Leben für den Fußball. Mit blutjungen 23 Jahren übernahm Bernhard Stein das Amt des Spielertrainers beim FC St. Pauls in der Oberliga. Seine erste Amtszeit dauerte 9 Jahre lang und nach Stationen in Lana und St. Martin kehrte er 1992 wieder zu den BlauWeißen zurück, die er 1994 in der Oberliga führte. 2011 half er kurzfristig aus und bewahrte die Mannschaft vor dem Abstieg aus der Landesliga. Parallel zur Tätigkeit bei der 1. Mannschaft trainierte er Jugendmannschaften aller Altersklassen. Eine Aufgabe, die er auch auf Verbandsebene für verschiedene Auswahl-Mannschaften übernahm. Außerdem führt Bernhard ein beispielloses Archiv der BlauWeißen-Nachrichten. Keine Ausgabe ist ihm entgangen, mittlerweile sind es mehr als 500.
1982 Richard Kager führt den Verein als Präsident. Sein Jugendfreund Zaggl beschreibt ihn wie folgt: „In ganz St. Pauls und im Nachbardorf ist er für seine Leistungen und als Spitzbub bekannt. In allem war er uns überlegen: im Fußballspielen, Ranggeln, Boxen, Kartenspielen und Kegeln.“ Seine Präsidentschaft dauerte bis 1985, aber er blieb dem Verein noch Jahrzehnte danach verbunden und stimmte bei jeder sich bietenden Möglichkeit das Vereinslied an. Gerne auch mit über 90 Jahren auf einem Weinfassl.
1983 Ein neues Zeitalter beginnt, die BlauWeißen Nachrichten. Das zuerst 4-seitige, mittlerweile 8-seitige Infoblatt ist ein fixer Bestandteil bei den Paulsner Heimspielen. Erster Schriftleiter und Ideengeber war Ander Kössler, der sich ab 1983 auf einer normalen Schreibmaschine die Texte verfasste und bei Leo Druck drucken ließ. Danach übernahmen für kurze Zeit Bernhard Stein, Armin Kager und Thomas Werth, ehe Andreas Vieider, professioneller Journalist, die fachmännische Leitung übernahm. Unterstützt wurde er von Markus Rufin, dessen Vater Andreas für die technische Seite sorgte. Das Produkt blieb aber von Anfang an hochprofessionell, informativ und ein ungemein wichtiges Medium, um über die Vereinstätigkeit zu berichten. In Südtirol und weit darüber hinaus sucht es seinesgleichen.
1983 Seit 1984 ein fester Bestandteil im Paulsner Dorfleben und die Fußballer von Anfang an dabei. Bei Familie Kössler im Ansitz Schreckenstein durfte sich der FC wie zuhause fühlen, teils wurde der Bereich sogar Richtung Bundschuh-Hof oder Richtung Paulsner-Hof erweitert. Nicht fehlen durften Sax-Martl und die „Drei weiße Tauben“ vom Duo Casal. Kurz darauf übernahmen die Fußballer auch einen Stand am Dorfplatz bei Familie Scherer.
1982/83 Nach 4 Jahren in der 1. Amateurliga führte Trainer Bernhard Stein seine Mannschaft als Meister wieder in die Oberliga. Schon mit dabei war in dieser Saison ein 15-jähriges Stürmertalent namens Andreas Frötscher.
1985 Er war nur drei Jahre Präsident, aber ein Leben lang dem FC St. Pauls verbunden. Arthur Klotz, zur aktiven Zeit ein gefürchteter Stürmer und danach Funktionär, Helfer, Ratgeber, Sponsor, Edelfan, Gönner, Vernetzer, und, und, und.
1988/89 Der FC St. Pauls mutiert zur Fahrstuhlmannschaft. Im Dreijahrestakt geht es von der Landesliga (1. Amateurliga) in die Oberliga und wieder zurück. 1989 gelang unter Spielertrainer Stefan Gasser der Aufstieg, angetrieben von Größen wie Walter Donà, Günther Debelyak und Andreas Frötscher.
1991 Am 3. und 4. August fand, ganz harmlos, ein Fußball-Kleinfeldturnier auf dem Paulsner Morktplotz statt. Es sollte das Fußball-Fest aufwerten und mehr Gäste zum Sommerfest bringen. Niemand konnte erahnen, dass es der Startschuss zu dem wurde, was sich später den Namen Mythos verdiente. Die „Oschpialer Tramin“ trugen sich bei der ersten (wie auch bei der zweiten) Ausgabe als Sieger ein.
1988 Leo Kostner übernimmt das Amt des Präsidenten. Der umsichtige Geschäftsmann buggelte für den FC St. Pauls, wo er nur konnte und wo Not am Mann war. Er führte das Despar-Geschäft im Zentrum des Dorfes und war mit seinem gelben Mercedes-Lieferwagen immer dort, wo er für den FC gebraucht wurde. Unvergessen: wer am Samstag in seinem Geschäft eine Dolomiten-Zeitung kaufte, fand als Beilage die BlauWeißen Nachrichten.
1992 Eine unglückliche Aktion bescherte Vereinspräsident Leo Kostner und seinem Vize Arthur Klotz eine Verbandssperre, also benötigte der FC St. Pauls einen neuen Präsidenten. Ewald Pitschl übernahm das Amt, führte den Verein nur eine Legislatur, setzte aber Maßnahmen, von denen der Verein jahrzehntelang profitierte. So etwa führte er, der erfahrene Geschäftsmann, finanzielle Planung ein, verlange nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften auf allen Ebenen und setzte erstmals einen sportlichen Leiter ein, der für sportliche Belange zuständig war. Ein zukunftweisender Schritt. Damit nicht genug: von Ewald stammt der Schlachtruf AufPauls! Wenn er zum Spiel der 1. Mannschaft kam, begrüßte er damit die Spieler auf dem Feld und die Fans auf der Tribüne. Aus diesem Erkennungszeichen sollte das Vereinsmotto werden, das Trikots, Pullover, T-Shirts, Aufkleber, Covid-Masken und heimische Basteleien aller Art schmückte.
1992 Im Oktober 1992 feierte er sein Debüt und es sollten insgesamt 314 Spiele werden. Franz Leimgruber war auf der linken Außenbahn zuhause, welche er von der ersten bis zur letzten Minute beackerte und seine Gegner regelmäßig mit demselben Trick (Flanke antäuschen und nach innen ziehen) als aussehen ließ. In seiner großartigen Karriere sticht die legendäre Saison 2005/06 heraus, wo ihm in der Oberliga auf dieser Position niemand das Wasser reichen konnte.
1992 Erst mehr toleriert als erwünscht, heute nicht mehr wegzudenken: der FC St. Pauls und seine „Tscheggl“. Als Mannschaft für Hobby-Fußballer und Aussteiger aus der Kampfmannschaft gedacht, bestritt sie anfangs die Tschöggelberg-Meisterschaft (daher der Übername) und wurde dann fester und erfolgreicher Bestandteil der VSS-Freizeit-Meisterschaft. Bereits in den 70er- und 80er-Jahren gab es beim FC St. Pauls eine so genannte B-Mannschaft.
1992 Er war der erste Paulsner Superstar der Fußball-Neuzeit. 1991 musste Walter Donà aus persönlichen Gründen kürzertreten und beendete seine Karriere in Nals. Davor aber ließ er Tore für sich und den FC St. Pauls sprechen. Schon als 16-jähriger Linksfuß eroberte er die blauweißen Fußballherzen, war entscheidende Kraft bei den Oberliga-Aufstiegen von 1983 und 1989 und bestacht als technisch überragender Stürmer. Großartige 15 Jahre lang erzielte er mindestens 10 Tore pro Saison.
1993/94 Während es 1993 ‚nur für den 8. Platz in der Landesliga reichte, ging es im Folgejahr wieder bergauf. Es gab ein turbulentes Duell um den Meistertitel mit dem SV Tramin (was für eine Kulisse bei den Derbys!), der als Aufsteiger den Durchmarsch schaffte. Platz 2 für St. Pauls, ein Aufstiegsspiel gegen den Landesliga-Zweiten aus dem Trentino musste entscheiden. In St. Michele all’Adige gab es ein 1:0 gegen Comano, ein Weitschuss von Armin „Magic“ Kager war entscheidend.
1994 Der FC St. Pauls benötigt einen sportlichen Leiter. Also einen Fußball-Fachmann, der mit Trainern und Spieler verhandelt, sie verpflichtet und tagein, tagaus ein offenes Ohr für ihre Problemchen hat. Andreas Canal übernahm diese Rolle mit Bravour und machte sie unabdingbar. Gleichzeitig war „Ander“ einige Jahre lang Trainer von 1. Mannschaft oder Junioren. 2002 schloss er seine Arbeit in St. Pauls mit einem Landesliga-Meistertitel (ohne Niederlage!) und einem Aufsteiger-Jahr in der Oberliga ab. Dann zog es ihn zu „seinem“ Verein, den Bozner FC, den er ebenfalls in der Oberliga etablierte, ehe er für den Fußballverband arbeitete.
1994 Es war Pionierarbeit: eine echte Damenmannschaft im FC St. Pauls. Erst angeführt von Lotte Kager, dann von mit den Trainern Andreas Frötscher und Andreas Vieider war nach einigen, wenigen Jahren Schluss mit dem Vorzeigeprojekt. Die Truppe ging als feierwütig in die Geschichte ein, konnte fußballerisch aber nie höhere Sphären erreichen.
1994 Roland Mayr wird Präsident des FC St. Pauls und führt die Aufbau-Arbeit seines Vorgängers unaufhaltsam fort. Der Verein erlangt finanzielle Stabilität, Sponsoren und Jugendmannschaften werden Schritt für Schritt aufgebaut, der eigene Sportplatz wird errichtet und letztlich erreicht die 1. Mannschaft in Mayrs Amtszeit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte, Platz 2 in der Oberliga (2005/06).
1996 Der FC St. Pauls erhält ein neues Zuhause. Auf der Straße nach Unterrain wird eine Sportzone mit Fußballplatz, 2 Tennis-Plätzen und einem Verwaltungsgebäude mit dazugehöriger Sportbar errichtet. Jahrzehntelanges Drängen auf politischer Ebene von Ortsvorsteher Arnold Plunger und seinen Mitstreitern war erfolgreich.
1996 International erfolgreich: Die Young Boys holten sich in Spittal an der Drau (Kärnten) den Sieg beim Kleinfeld-Europacup unter mehr als 200 Mannschaften. Im Kader standen durchwegs Paulsner Größen wie Günther Debelyak, Andreas Frötscher, Andreas und Gerd Vieider, Erich Kosnter, Joachim Zuchristian, Manfred Paller, Thomas Werth, Franz Frei und der Naturnser Wolfi Blaas.
1999 Karriere für einen ganz Großen, der eigentlich nicht so groß war. Franz Frei aus Gaid bestritt 314 Spiele für den FC St. Pauls. Er war ein klassischer Manndecker, der weniger durch seine Technik überzeugte, vielmehr mit Schnelligkeit, Spritzigkeit und starker Physis setzte er den Top-Stürmer des Gegners schachmatt. Nach seiner Karriere gehörte „Tinner“ zu den größten Förderern und war mit seinem Hydraulik- und Beregnungsunternehmen Frei & Runggaldier jahrelang großzügiger Trikotsponsor.
2000 Viel zu früh, im Alter von nur 63 Jahren, verstarb am 8. April Arnold Plunger. Er stand dem FC St. Pauls ein Leben lang zur Seite: erst als beinharter Verteidiger mit riesigem Siegeswillen, dann als umtriebiger Vereinsfunktionär und letztlich im Eppaner Gemeinderat. Als Ortsvorsteher und Sportreferent war er die treibende Kraft, um einen Paulser Traum zu verwirklichen und die Sportzone auf der Unterrainer-Straße politisch zu ermöglichen. Seir 2001 wird in seiner Erinnerung das Arnold-Plunger-Turnier ausgerichtet, teils auf dem Morktplotz, teils auf ‚seinem‘ Sportplatz.
2002/03 In dieser Saison erzielte er das letzte seiner 196 Tore für den FC St. Pauls. Andreas Frötscher, blauweißer Stürmer der Extraklasse erreichte diesen Rekordwert in 425 Spielen. Treffsicher war „Ander“ nicht nur auf dem Fußballplatz: privat zog es ihn nach Tramin, wo der Vater von vier Kindern dank seiner 3 Söhne dem Erzrivalen Tramin erfolgreiche Stürmer-Gene hinterließ. Trotzdem blieb er im Herzen ein Paulsner und führte Jahrelang den Jugendsektor.
2002 Die PFG-Jugendförderung wird gegründet und der FC St. Pauls arbeitet in der Nachwuchsarbeit mit dem FC Girlan und dem FC Frangart zusammen. Wie auch in vielen anderen Fußballorten des Landes schien eine solche Pool-Lösung ideal und brachte in der Tat viele Vorteile. Durch die größere Anzahl Spieler konnte in jedem Jahrgang eine Mannschaft besetzt werden. Trotzdem ging der blauweiße Geist in vielerlei Hinsicht verloren und der der FC St. Pauls beendete 2020 die Zusammenarbeit.
2001 Meister in der Landesliga! 30 Spiele ohne Niederlage! Der FC St. Pauls erlebt eine sensationelle Saison und schafft das, was bis dahin nur dem FC Südtirol (mit anderen Mitteln und unter anderer Voraussetzung) gelungen ist. Trainer Paul Pircher führt die Mannschaft ohne auch nur eine Niederlage zum großen Ziel und die BlauWeißen kehren in die Oberliga zurück.
2002 Ein neuer Mann auf einer entscheidenden Position: Nach dem Abgang von Andreas Canal übernahm Andreas Vieider die Rolle des sportlichen Leiters. Feuerprobe gleich in der ersten Saison mit einem hochdramatischen Ende. Nach 26 Spielen praktisch abgestiegen, gewannen die BlauWeißen die folgenden drei Spiele und erzwangen ein alles-oder-nichts-Spiel in Borgo. 1:0-Sieg! Nach einem dramatischen Spiel mit einem Tor von Alessandro Davì war der Klassenerhalt in trockenen Tüchern.
2004/05 Was für eine Saison für die Paulsner Junioren: Unter der Leitung von Trainer Erich Kostner waren 74 Punkte (von 90 möglichen) nicht genug für den Meistertitel, der an den FC Meran ging. Eine großartige Leistung für die Mannschaft um Fabian Donà, Mattias Sepp, Hannes Kreiter und Randy Puppin.
2005 Sportbar Pächter Ossi Brunner macht Schluss, für Anni Zuchristian geht es los. Der Treffpunkt für die Paulsner Fußballer bekommt eine neue Führung. Ossi war seit der Eröffnung der Bar für den Betrieb verantwortlich, den bis 2016 die Anni, „Mama“ aller Paulsner Fußballer übernahm. 2016 übernahm Herta Zublasing.
2005/06 Die beste Saison aller Zeiten. St. Pauls spielt in der Oberliga um den Meistertitel mit und führt bis zum vorletzten Spieltag die Tabelle an. Legendär eine Vorstandssitzung mit den einheimischen Schlüsselspielern („Wos teamer…?“), die Analyse in der BlauWeißen („Die Serie D: Wunschziel oder Albtraum“) und eine… vermeidbare Heimniederlage gegen Arco. Am Ende wurde es Platz 2 mit überregionalen Aufsitegsspielen gegen Osio Sotto aus Bergamo.
2006 Premiere des Sommercamps, das zu einem Fixpunkt im blauweißen Kalender wurde. 100 und mehr Kinder verbrachten eine Woche auf dem Fußballplatz und hatten vor allem eines: Spaß! Anfangs waren Franz Sinn und Andreas Frötscher die Macher, dann Peter Plunger und Andreas Klotz ehe es für einige Jahre eine Zusammenarbeit mit dem FC Südtirol gab. Seit 2020 ist die Organisation wieder in Paulsner Hand.
2006 Viele Jahre bestritten Arthur Klotz und seine Männer die Altherren-Meisterschaft, im Jahr 2006 war aber Schluss auf dem Rasen für die ambitionierten, aber in die Jahre gekommenen Herren. Trotz allem blieben sie dem Verein sehr eng verbunden, als Fans, Kritiker, Meinungsmacher; also das, was man später Influencer nennen wird.
2006 Er war nur zehn Monate lang Interimspräsident, hat aber sein Leben dem FC gewidmet wie kein Zweiter. 31 Jahre lang war er im Vorstand, davon jahrelang Vize-Präsident und sportlicher Leiter. Und, weil es ja eine vermeintlich leichte Aufgabe ist, verfasst er zweiwöchentlich die BlauWeißen-Nachrichten. Mehr FC St. Pauls als Andreas Vieider geht nicht! Nur logisch, dass er nach seiner ewig andauernden Zeit um Vorstand ein weiteres Amt annehmen musste: er wurde Rechnungsprüfer.
2006 Ein Kunstrasen für die Sportzone in der Unterrainer Straße. Die umfangreiche Nutzung machte es unmöglich, einen guten Rasen zu erhalten. Es wurde Jahr für Jahr probiert, der Platz immer wieder geschont, aber mit dem ersten Regen im September, bei dem ohne Pause weitertrainiert und gespielt werden musste, war es mit der grünen Unterlage dahin. Das alles wurde nun anders, ein Kunstrasen war aller Rätsel Lösung.
2006/07 Ein Traum vieler (aller?) Nachwuchsfußballer: Profi werden! Bei Fabian Mayr geht der Traum in Erfüllung. In der sensationellen Vorsaison führt ist er an der Seite von Altprofi Fabio Memmo die Schaltzentrale im Paulsner Mittelfeld und das sehen auch die Verantwortlichen des FC Südtirol, damals in der Serie C. Damit nicht genug: er steht beim ersten Saisonspiel in der Startelf und köpft das Tor zum 2:2 Ausgleich. Was folgt, war ein Albtraum: niemand wusste, dass Fabian wegen einer Gelbsperre nicht spielen durfte. FC Südtirol verlor das Spiel.
2007 Der Kapitän geht von Bord: 408 Spiele, eines davon noch Jahre später als Not am Mann war, hat Gerd Vieider für den FC St. Pauls bestritten, seit 1998 führte er die Mannschaft als Kapitän und stand der Mannschaft unter anderem 2001 beim Landesliga-Meistertitel ohne Niederlage und 2006 beim 2. Platz in der Oberliga vor.
2007 Er übernahm den FC St. Pauls in einer Glanzzeit. Joachim Zuchristian wird Präsident und leitet einen Verein in seiner Blüte: Zweiter Platz in der Oberliga und der Junioren-Regionalmeisterschaft, ausgewogener Kader, gute finanzielle Stabilität.
2008 Eine unglaubliche Karriere geht zu Ende. Sagenhafte 656 Spiele hat Günther Debelyak in 23 Jahren für den FC St. Pauls bestritten. 656 Spiele – ein Wert, der wohl unerreichbar bleiben wird. Mit seinem Ehrgeiz, seiner Aufopferungsbereitschaft seinem Willen und seinen Leistungen war Tormann-Legende „Debl“ ein absolutes Vorbild.
2008 Wie geht es nach der Ära Debelyak weiter? Diese Frage wurde oft gestellt und die Antwort lautete Antonio Tarantino. Seit 2007 ist er die Nummer 1 beim FC St. Pauls und bestritt mehr als 400 Spiele. Unglaublich: in mehr als 40 Jahren nur 2 Stammtorhüter beim selben Verein. „Toni“ stammt aus Bozen und kam über Kastelbell-Tschars nach St. Pauls.
2009 Karriereende für einen, der den Namen des Großvaters trägt, aber auch selbst zur Vereinslegende wurde: Hermann Weinreich bestritt 306 Spiele für den FC St. Pauls, Großteils als Einwurf- und Kopfball-starker Innenverteidiger war „Hörm“ ein Pfeiler der Mannschaft. Danach war lange Zeit im Vorstand und Verantwortlich für die Jugendarbeit.
2012 Premiere im Jugendbereich I: Unter Trainer Peter Plunger gelang der Mannschaft des Jahrgangs 2003 ein einmaliger Erfolg, und zwar der Landesmeistertitel in der Kategorie U-10. Jakob Hofer, Nik Messner & Co. holten diesen Erfolg als Jugendförderung St. Pauls/Girlan/Frangart
2013/14 Meistertitel mit Machtdemonstration. Nach Platz 3 und 2 in der Landesliga war der Erfolg im dritten Jahr unter Trainer Martin Klotzner die logische Folge. Nach einem Sieg in Stegen war der Titel unter Dach und Fach.
2012 Premiere im Jugendbereich II: die Meistermannschaft des Jahrgangs 2003 wiederholte ihren Erfolg und bewies auch in der Altersklasse C-Jugend ihre Klasse. Trainer Markus Pircher führte die Mannschaft erneut zum Landesmeistertitel.
2015 Der Staffelstab wird übergeben. Andreas Frötscher und seine Young Boys leiteten 25 Mal die Organisation des Kleinfeldturniers auf dem Morktplotz und machten es zum größten, bedeutendsten und besten Turnier des Landes. Sechs Spieltage, ein beachtliches Fußballniveau aller bis zu 60 teilnehmenden Mannschaften und beim Finale 500 und mehr Zuschauer waren die Glanzlichter. Was nicht absehbar war: es wurde noch besser. Markus Pircher und sein Team erbten das wunderbare Turnier und verfeinerten es Jahr für Jahr.
2016 Ein neuer Präsident: Mit knapp 34 Jahren wird Wolfgang Resch in dieses Amt gewählt. Als Fußballer beim FC St. Pauls mit sehr bescheidenem Erfolg, kann Resch auf eine Karriere im internationalen Fußball blicken: Er arbeitete unter anderem in der Organisation der Fußball-EM 2008 und danach 7 Jahre lang beim Fußball Weltverband FIFA. Nach seiner Rückkehr in die Heimat übernimmt er den elterlichen Bauernhof und bleibt als freiberuflicher Mitarbeiter der UEFA auf der internationalen Bühne.
2016/17 Wir sind wieder Oberliga: Trainer Stefan Gasser führt die Mannschaft zurück ins „Oberhaus“. Tormann Toni Tarantino, Verteidiger Fabian Mayr, Mittelfeld-Lenker Simon Fabi und Torjäger Jonas Clementi bildeten ie Erfolgsachse.
2019 Mit Pauken und Trompeten wurde die Zusammenarbeit eingeläutet, war für den FC St. Pauls aber nicht von langer Dauer. Unter dem Fußball Überetsch wollten FC St. Pauls, FC Eppan, FC Girlan und FC Frangart ihre Jugendarbeit bündeln. Sehr schnell aber wurde klar, dass einige Vereine andere Ziele verfolgten und die Zusammenarbeit nicht nur auf die Jugendarbeit beschränken wollten. Die Idee war ein neuer, gemeinsamer Verein. Wie bitte? Der FC St. Pauls soll seine Farben aufgeben? Ohne uns.
2019 Ein Triumvirat übernimmt die sportliche Leitung: Markus Pircher, Simon Fabi und Philipp Stein teilen sich diese verantwortungsvolle Aufgabe und werden schon nach weniger als einem Jahr mit den Problemen der Corona-Pandemie konfronitert. Erst danach können sie sich richtig entfalten.
2021 Der Paulsner Kunstrasen wird erneuert. Nach 15 Jahren und mehr als 22’000 Betriebsstunden bot der alte Teppich nicht mehr die erforderliche Qualität. Dank der Unterstützung der Gemeinde Eppan verlegt die Firma Sportbau einen neuen Kunstrasen, der ab September 2021 bespielbar ist.
2021/22 Der Premierensieg wurde ganz knapp verpasst. Erstmals richtete der Südtiroler Fußballverband einen Pokalwettberwerb aus, an dem die mehr als 100 Mannschaften aller Amateur-Klassen teilnahmen. FC St. Pauls erreichte das Finale, unterlag dem SC St. Georgen mit 1:2.
2022 Der Arbeitstitel „Greifbares zu Papier bringen“ beschreibt die Ausarbeitung des Vereinsleitbilds des FC St. Pauls. Unter der Leitung von Andreas Vieider, Markus Pircher und Wolfgang Resch arbeitete eine Gruppe von 16 Personen – aktuelle und ehemalige Vorstandsmitglieder, enge Freunde und Begleiter des Vereins – zwei Jahre lang an diesem Dokument. Es wurden 11 treffende, aussagekräftie, prägnante Punkte, die Arbeit, Aufgabe und Ausrichtung des FC St. Pauls beschreiben. Die Vollversammlung genehmigte mit großem Applaus.
2022/23 Was für eine Saison! Der Oberliga-Abstiegskampf glich einem Hollywodd-Drama mit Happy End und das Sahnehäubchen waren zwei Pokalsiege der 1. Mannschaft in vier Finali: 3:1 im Oberliga-Pokal gegen Bozner FC (dem ein 1:2 gegen Lavis im Regionalpokal folgte) und ein 2:0 im Landespokalfinale gegen Brixen (dem eine Niederlage im Elfmeterschießen im erstmals ausgetragenen Tiroler Supercup gegen SC Imst folgte).
2022/23 Und noch ein Höhepunkt: die U-12 gewinnt unter Trainerin Silvia Marcolin (Hinrunde) und Bruno Santin (Rückrunde) den Landesmeistertitel. 2 Tore von Peter „Fischer“ Dissertori beim 2:1 gegen Freienfeld-Wiesen. Erstmals eine rein Paulsner Jugendmannschaft auf dem Landesthron.