AFC St. Pauls

Vereinsgeschichte

1931 gilt als Gründungsjahr des FC St. Pauls, wobei bereits vorher vereinzelt dem runden Leder nachgejagt wurde. Damit gehört der FC St. Pauls zu den ältesten Sportvereinen Südtirols. Was zu jener Zeit mehr ungewöhnlich war: die erste Präsidentin des Vereins war eine Frau: Anna Unterhofer

1947 Sepp Donà kehrt aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück und lässt seine Karriere beim FC Steinegger Bozen ausklingen. Wer war er und was war geschehen? Sepp Donà war wohl der beste Paulsner Fußballer der Vorkriegsjahre. Mit 19 wurde er von der deutschen Wehrmacht eingezogen und aufgrund seiner herausragenden Fähigkeiten als beidfüßiger Stürmer in verschiedene Auswahlmannschaften einberufen. Mit den Sudetendeutschen wurde er Protektoratsmeister und kam dabei mit herausragenden Fußballtrainern wie den Weltmeistertrainern Sepp Herberger und Helmut Schön in Kontakt. Sepps Sohn Walter sollte nahtlos in die Fußstapfen des Vaters treten.

1946 Am 20. Februar wurde der FC St. Pauls unter der Führung von Hermann Weinreich im Gasthaus Mondschein wiedergegründet. Nach Jahren voller Angst und Not hatte nicht jeder im Dorf Verständnis für Sport und Spiel. Trotzdem ließen sich Weinreich und Freunde nicht aufhalten und wiederbelebten den Verein nachdem die Tätigkeit wegen des 2. Weltkriegs stillgelegt werden musste.

1947 Der Morktplotz wird Fußball. Nach der Wiedergründung war Fußball nicht gern gesehen und somit wollten die Obrigkeiten von einer Wiedererrichtung eines Fußballplatzes nichts wissen. Das Drusus-Stadion in Bozen war die Ausweichstätte bis 1947 der Morktplotz mitten im Dorf, einst Kartoffel- und Getreideacker fürs Altersheim, gewalzt und spielfertig gemacht wurde.

1950 Der FC St. Pauls erreicht den 1. Platz, punktegleich mit den Fußballern aus Meran. Es folgte ein Entscheidungsspiel und das ging, trotz Führung mit 1:2 verloren. Die Mannschaft reiste damals mit Lastwagen zu Auswärtsspielen und wenn Platz war fuhr die Jugend des Dorfes mit.

1952 Auf dem Morktplotz, Heimstätte des jungen FC St. Pauls, wird eine neue Grundschule gebaut und deshalb müssen die Fußballer weichen. Es bleibt ein kleiner Fußball-Platz, dem lange danach eine große Zukunft beschieden sein sollte. Aber vorerst sind die Paulsner Fußballer ohne Spielfeld. Seit 1952 ist die Sportzone Rungg Heimspielort für den FC St. Pauls. Ursprünglich war eine Anlage auf der Gand vorgesehen, letztlich war dieser Standort aber ungeeignet.

1953 Eine Tradition der ersten Stunde: seit 1953 geht wird die Saison mit einer Auslandsreise beendet. Ende der 1950er-Jahre ging es nach Berchtesgaden, danach waren die Ziele Augsburg, Velden, Achensee, Mondsee, Starnberg oder Zillertal, nach der Jahrtausendwende ging es in die europäischen Party-Metropolen. Ziel heute wie damals: zum einen eine Entschädigung für die entbehrungsreiche Saison, zum anderen aber vor allem das Feiern der Freundschaft und Gemeinschaft.

1962 Am 24. Juli kam der amtierende Präsident Hermann Weinreich tragisch ums Leben. Die Hergänge beim Verkehrsunfall waren sehr mysteriös, Unfall- und Krankenbericht wurden beschlagnahmt und sind bis heute nicht einsehbar. Als Anerkennung für seine Verdienste für das Dorf und seinen Einsatz für den Verein wurde die Sportanlage auf der Unterrainer-Straße in ehrendem Gedanken nach Hermann Weinreich benannt.

1963 Die tragischen Ereignisse um den bisherigen Präsidenten verlangten die Wahl eines Nachfolgers. Walter Rautscher wurde 1963 Präsident des FC St. Pauls und führte den Verein bis 1975.

1966/67 Es war der bis dahin größte Erfolg der Paulsner Vereinsgeschichte: 1967 holte der FC St. Pauls den Kreismeistertitel und danach den Landesmeistertitel. Erst das Finale um den Regionalmeistertitel in Pietramurata ging verloren (2:3 gegen Rinascita Levico).

1970 Mit den 1970er Jahren wird in St. Pauls der Jugendfußball belegt. Die Pioniere Konrad Dissertori und Armin Weinreich boten eine geregelte Fußball-Ausbildung an, die bei der Jugend des Dorfes großen Anklang fand. Es sollte der Anfang etwas Großen sein.

1973/74 Endlich in die 1. Amateurliga! Im Entscheidungsspiel noch knapp in der Verlängerung gescheitert, reichte dann aber der 2. Platz nach Einführung der Aufstiegsliga um die höhere Spielklasse zu erreichen, gleichbeutend mit dem Aufstieg in die heutige Landesliag.

1975/76 Bereits in der zweiten Saison in der 1. Amateurliga gelang ein weiterer Aufstieg und es ging in die höchste regionale Spielklasse, heute Oberliga.